Kategorie Nachhaltige Entwicklung

Projekttitel: Domamil
Projektträger: Gemeinde Domamil
Ort der Umsetzung: Gemeinde Domamil
Einwohnerzahl: 298
Homepage: www.domamil.eu

Beschreibung des Projekts:

Die Gemeinde Domamil liegt in 495 m Seehöhe in der Nähe von Moravské Budějovice und hat 298 Einwohner. Die Umgebung der Gemeinde ist geprägt durch Wälder, Wiesen und landwirtschaftlich genutzte Felder. In der Nähe führt auch eine wichtige Verbindungsstraße vorbei – die sogenannte „kaiserliche Landstraße“, die von Prag über Jihlava und Znojmo nach Wien führt. Die öffentliche Verkehrsanbindung der Gemeinde wird durch Buslinien sichergestellt. An den Kosten von zwei Buslinien beteiligt sich die Gemeinde Domamil, und zwar an der sonntäglichen Verbindung nach Třebíč und an der Linie nach Moravské Budějovice. Die Einwohner der Gemeinde pendeln zur Arbeit. Im Jahr 2010 erwirtschaftete die Gemeinde einen Gewinn von 4 Mio. Kronen, der Haushalt für 2011 war ausgeglichen. Die Gemeinde Domamil nutzt finanzielle Mittel aus unterschiedlichen Subventionen und Förderungen, 2010 erhielt sie auch eine Zuwendung aus dem Programm zur Entwicklung des Ländlichen Raums in Höhe von 111.000 Kronen für die Renovierung der Unterrichtsräume in der Grundschule sowie für die Einrichtung eines Naturkundezimmers.

Quantität und Qualität der BürgerInnenbeteiligung:

Es gibt hier zahlreiche aktive Vereine, wie die Freiwillige Feuerwehr, den Turnverein TJ SOKOL, die Jägervereinigung, den Tschechischen Züchterverband, den Anglerverein, den Heimatkunde- und Verschönerungsverein oder das Kinderfolkloreensemble „Mateřídouška Domamil“. Deren Mitglieder beteiligen sich aktiv an der Organisation von Gesellschaftsveranstaltungen in der Gemeinde. Die Gemeinde unterstützt die Verbesserung des gesellschaftlichen Lebens. Im Bereich der Jugendarbeit kam es in der letzten Zeit zu einem erkennbaren Anstieg schulischer und außerschulischer Interessensaktivitäten, was als Vorbeugung von sozialpathologischen Erscheinungen unter der jungen Generation angesehen wird.

Auswirkungen auf die Lebensqualität im Ort:

In der Gemeinde werden die traditionellen dörflichen Gepflogenheiten aufrecht erhalten wie Fasching, Ostertraditionen (Osterrasseln, Ostergerten), Maifeuer in der Walpurgisnacht, das Errichten des Maibaums, Kirmes und Kirmesrummel, Kirchweih, Nikolaus und Krampus, Silvesterunterhaltung, Bälle gesellschaftlicher Organisationen und wohltätige Kleidersammlungen. Es entstehen auch neue Veranstaltungen wie ein Schulball, eine Drei-Königs-Sammlung, ein Schlachtfest mit Weinverkostung, Kinderkarneval, Osterlamm, Anglerwettkämpfe, Muttertag, Kindertag, Schulakademie, Konzerte, Fußballturniere der Schüler und Männer, Abschied von den Ferien, Treffen mit Rentnern, Begrüßung der neu geborenen Bürger, eine Schulweihnachtsfeier sowie Ausstellungen und Treffen von in der Gemeinde Gebürtigen sowie Freunden der Gemeinde.

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Projekttitel: Die Beteiligung der Öffentlichkeit an der Entwicklung der Gemeinde Krizanky
Projektträger: Gemeinde Křižánky
Ort der Umsetzung: Gemeinde Křižánky
Einwohnerzahl: 385
Homepage: www.obeckrizanky.cz

Beschreibung des Projekts:

Die Gemeinde Křižánky liegt im nördlichen Teil der Region Vysočina inmitten des Landschaftsschutzgebiets Žďárské vrchy (Saarer Berge). Die Gemeinde hat 385 Einwohner. In der Gemeinde befindet sich die größte dörfliche Denkmalschutzzone in der Region. Die Verkehrsanbindung der Gemeinde an größere Städte ist schlecht. Ein Großteil der Einwohner ist in einem der ansässigen Vereine registriert. Zu den aktivsten gehören die Freiwillige Feuerwehr Křižánky, der Tschechische Frauenverband ZO Křižánky, der Sportklub BOTAFOGO oder der Mährische Anglerverband Svratka MO Křižánky. Die Gemeinde hat einen hohen Anteil an Wochenendhaus- und Datschenbewohnern, die die Gemeinde vor allem in der Sommer- und Wintersaison besuchen. Auseinandersetzen muss sich die Gemeinde mit einem Rückgang der jüngeren Generation und der Überalterung der Bevölkerung. Ein Trend der letzten Jahre ist auch die zunehmende Arbeitslosigkeit. Die Gemeinde verhandelt ihre Vorhaben öffentlich. Die meisten Einwohner haben eine starke Beziehung zur Umwelt, in der sie leben.

Quantität und Qualität der BürgerInnenbeteiligung:

Die ersten Projekte zur Einbindung der Öffentlichkeit in die Gemeindeentwicklung begannen bereits 2005, als die Gemeinde Mitglied des Nationalen Gesunde-Städte-Netzwerks wurde, und ein Jahr später registrierte sie sich unter der Lokalen Agenda in der Tschechischen Republik. Seit 2005 funktioniert in der Gemeinde ein Beratungsgremium aus den Reihen ansässiger, außerhalb der Gemeindevertretung stehender Einwohner, das Probleme der Gemeinde anspricht und Lösungen sucht. In Zusammenarbeit mit der Öffentlichkeit verhandelte es den Antrag auf die Gestaltung des öffentlichen Raums vor dem Gemeindeamt, und mit Hilfe der Öffentlichkeit realisierte es ihn auch. Sein Umfeld hat das Gremium in den Räumen des Bildungszentrums, das die Gemeinde mit Unterstützung der EU aufbaute. Die Bürger beteiligen sich regelmäßig an Reinigungsaktionen zum Tag der Erde, und sie nehmen auch am jährlichen Wettbewerb um das am schönsten erblühte Fenster, den Balkon oder Vorgarten teil.

Auswirkungen auf die Lebensqualität im Ort:

Die Realisierung von Entwicklungsprojekten erfreut sich der Unterstützung der Öffentlichkeit, auch der finanziellen. So entstanden zum Beispiel der Kinderspielplatz und der Park im Zentrum der Gemeinde. Die Bürger halfen selbst bei der Renovierung der Schule, indem sie kostenlos kleinere Bauarbeiten ausführten und die Räumung der Schule sicherstellten. Aktiv beteiligen sie sich an der Vorbereitung des strategischen Entwicklungsplans der Gemeinde für 2013-2022. Über die Vereine organisierten sie selbst die Veranstaltung „Spiele ohne Grenzen“. Im Wettbewerb „Dorf des Jahres“ wurde Křižánky mehrfach ausgezeichnet – 2010 für die Tätigkeit der Jugend, 2011 für das gesellschaftliche Leben und 2012 mit dem Hauptpreis. 2012 erteilte der Innenminister dem Ort Křižánky als einziger kleiner Gemeinde den „Preis für Qualität in der öffentlichen Verwaltung“. In den letzten Jahren wurden schließlich noch fünf interaktive Lehrpfade in der Umgebung der Gemeinde, z.B. der Feilenhauerweg errichtet.

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Projekttitel: Zukunft zusammensetzen
Projektträger: Marktgemeinde Ardagger
Ort der Umsetzung: Marktgemeinde Ardagger
Einwohnerzahl: 3.286
Homepage: www.ardagger.gv.at

Beschreibung des Projekts:

Die Marktgemeinde Ardagger besteht seit 1971 aus vier Katastralgemeinden, die ihr eigenes Vereinsleben und damit ihre ganz spezifischen Besonderheiten bewusst behalten und weiter entwickeln können. Diese Vielfalt zeichnet die Gemeinde aus.
Erste BürgerInnenbeteiligungsprozesse wurden bereits 1988 gestartet – bis 2006 beteiligten sich alle Katastralgemeinden, der Schwerpunkt lag damals noch auf dem eigenen Ort. 2006 trat Ardagger der Aktion Gemeinde21 bei und entwickelte eine Gesamtstrategie für die Marktgemeinde unter Berücksichtigung der Stärken der einzelnen Orte. Das Motto und das Logo „Zukunft zusammensetzen“ sind Symbole für die Eigenständigkeit der Orte, und doch auch für das große Zusammengehörigkeitsgefühl.

Quantität und Qualität der BürgerInnenbeteiligung:

Es gelang in Ardagger, den Schwung der ersten Beteiligungsprozesse aus den 1980er Jahren zu erhalten und zu einer Gesamtstrategie weiterzuentwickeln. Die Arbeitskreise wurden zu Plattformen, die wesentlich zur Meinungsbildung und zur Projektumsetzung in der Marktgemeinde beitragen.
Im März 2012 wurde die Gemeinde als „familienfreundliche Gemeinde“ ausgezeichnet – dank des unermüdlichen Einsatzes der Arbeitsgruppe „Soziales und Familienfreundlichkeit“. So konnten speziell in diesem Bereich zahlreiche Aktionen umgesetzt werden.

Auswirkungen auf die Lebensqualität im Ort:

Die Stärkung des einzelnen Ortes unter Berücksichtigung des „großen Ganzen“ trägt wesentlich zur Identifikation mit der Gemeinde bei. Jeder Ort hat seine Spezialität (z.B. Wochenmarkt in Ardagger-Markt, Mostgalerie in Ardagger-Stift, Moar-Haus in Stephanshart, Freizeitmöglichkeiten in Kollmitzberg), einige Funktionen sind aber zentralisiert (Gemeindeamt, Schule). Die vier Feuerwehren, vier Musikkapellen und vier Pfarren blieben erhalten – zusätzlich gibt es etwa 80 Vereine.
Das Motto „Zukunft zusammensetzen“ wird in Ardagger gelebt – der Bürgermeister vergleicht „seine“ Gemeinde gern mit einer Familie, die sich auch immer wieder abstimmen muss, wobei die Individualität des Einzelnen nicht verloren geht. Ardagger hat Zukunft und noch genug Energie!

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Projekttitel: Prellenkirchen im Aufwind
Projektträger: Marktgemeinde Prellenkirchen
Ort der Umsetzung: Marktgemeinde Prellenkirchen
Einwohnerzahl: 1.286
Homepage: www.prellenkirchen.gv.at

Beschreibung des Projekts:

Die Marktgemeinde Prellenkirchen liegt unweit der Grenze zur slowakischen Republik und besteht aus drei Katastralgemeinden. Die Region ist – bedingt durch die einmalige Lage zwischen Wien und Bratislava – geprägt von einer vielseitigen und starken Dynamik in allen Lebensbereichen. Prellenkirchen war von Anfang an überzeugt, dass ein sensibles Miteinander innerhalb der Region und ein verträglicher Dialog zwischen den Katastralgemeinden für die Entwicklung in dieser Zukunftsregion von großer Bedeutung sind. Aufbauend auf eine Vielzahl von Aktivitäten zur Stärkung sowohl der lokalen, als auch regionalen Identität und einem stetig wachsenden Bewusstsein für Nachhaltigkeit startete die Gemeinde im Jahr 2004 als Pilotort der Aktion „Gemeinde21“.

Quantität und Qualität der BürgerInnenbeteiligung:

Ein Kernteam koordiniert den umfassenden BürgerInnenbeteiligungsprozess, Arbeitsgruppen bilden auch heute noch eigenverantwortliche, themen- und projektbezogene Plattformen für konsequente Reflexionen und Projektentwicklungen.
Die BürgerInnenbeteiligung wurde mittlerweile ein lebendiger Prozess, eine messbare Konstante mit Qualitätsstandards – es ist eine Dynamik entstanden, die ihresgleichen sucht und Vorbildwirkung hat – mittlerweile sind fast alle Gemeinden aus der Region „Gemeinde21-Gemeinden“!

Auswirkungen auf die Lebensqualität im Ort:

Prellenkirchen konnte neben der Impulswirkung sowohl nach innen, als auch nach außen auch zahlreiche investive Projekte umsetzen und sich außerdem als Kompetenzzentrum im Bereich Windenergie etablieren. Mittlerweile ist Prellenkirchen auch „gut besucht“ – das tolle Beispiel macht Schule und zieht viele Exkursionsgruppen aus aller Welt an, wobei nicht nur das Thema (Wind)Energie das größte Interesse weckt, sondern vor allem die gute Zusammenarbeit und Entwicklung in der Gemeinde.
Prellenkirchen ist eine der ersten Gemeinde21-Gemeinden – aber eine derjenigen, die den Schwung der BürgerInnenbeteiligung bisher nicht verloren hat.

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