Kategorie Siedeln, Bauen, Wohnen – Gemeinden über 1.000 Einwohner

Projekttitel: Die gesamte Renovierung der Kirche der Erhöhung des Heiligen Kreuzes
Projektträger: Stadt Jihlava
Ort der Umsetzung: Stadt Jihlava
Einwohnerzahl: 50.669
Homepage: www.jihlava.cz

Beschreibung des Projekts:

Die Kirche aus dem Jahr 1247 wurde unter Einfluss der französischen Gotik errichtet. Im Interieur blieben wertvolle gotische Architekturelemente und Wandfresken erhalten. 1871 wurde die Kirche der Armee übergeben, die sie als Lager benutzte. Die in diesem Zeitraum erfolgten Baumaßnahmen zerstörten den einzigartigen Raum wesentlich (auf dem Niveau des Triumphbogens wurde eine Trennwand eingemauert, im Presbyterium das frühgotische Gewölbe abgetragen). 2005 kaufte die Stadt Jihlava die Kirche in einer Auktion und in den Jahren 2009-2011 lief eine umfassende Restaurierung, die der Kirche ihre ursprüngliche Gestalt zurückgab. Bemerkenswert ist auch die Ausführung des fehlenden Gewölbes im Presbyterium aus gespannter Sichtfolie, die räumlich den Verlauf der historischen sechsteiligen Gewölbe mit strahlenförmigem Abschluss deckt.

Quantität und Qualität der BürgerInnenbeteiligung:

Das bedeutende gotische Denkmal wurde in einer Auktion zum Kauf angeboten. Die Leitung der Stadt beschloss unter Einfluss der öffentlichen Meinung der Einwohner, die Kirche in der Auktion zu kaufen. Die Einwohner befürchteten eine mögliche unpassende Nutzung dieses sakralen Objekts und äußerten den Wunsch, dass das Denkmal als Ort für Kulturveranstaltungen für die breite Öffentlichkeit dient. Die Kirche wurde anschließend mit Unterstützung durch EU-Mittel und der Stadt Jihlava komplett restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Interesse der Öffentlichkeit wird auch durch die Tatsache bestätigt, dass die Aktion für den Wettbewerb „Goldene Vogelbeere“ (Zlatá jeřabina) nominiert wurde.

Auswirkungen auf die Lebensqualität im Ort:

Durch den Kauf der Kirche zeigte die Stadt ihr Interesse an der eigenen Geschichte, und die Bürger bewiesen, dass ihnen das Schicksal des kulturellen Erbes nicht gleichgültig ist. Durch die Reparatur der Klosterkirche gewann die Stadt einzigartige historische Räume für Kulturveranstaltungen. Auch das Angebot an historischen Objekten, die den Besuchern der Stadt zugänglich sind, erweiterte sich.

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Projekttitel: Demolierung des Großplattenhauses im Zentrum der Stadt Havlíčkův Brod
Projektträger: Stadt Havlíčkův Brod
Ort der Umsetzung: Stadt Havlíčkův Brod
Einwohnerzahl: 23.549
Homepage: www.muhb.cz

Beschreibung des Projekts:

Die Stadt Havlíčkův Brod hat sich zum Abriss eines 30 Jahre alten vierstöckigen Plattenbaus im Zentrum von Havlíčkův Brod entschieden, um im Rahmen des Programms „Regeneration der Stadtschutzzone“ das kultururbanistische Milieu im historischen Stadtzentrum zu verbessern. Der Abbruch wurde im November und Dezember 2011 durchgeführt und kostete inklusive der nötigen Ersatzwohnungen ca. 3 Mio. tschechische Kronen.

Quantität und Qualität der BürgerInnenbeteiligung:

Den 18 Familien, die übersiedelt werden mussten, wurden neue Wohnungen mit gleichen Mietenbedingungen und 20.000 Kronen angeboten. Nach anfänglich negativen Reaktionen und Bedenken sind heute alle mit dieser Entscheidung einverstanden.

Auswirkungen auf die Lebensqualität im Ort:

Zum ersten Mal wurde in der Tschechischen Republik ein solcher Bau nur aus ästhetischen Gründen zerstört. Diskutiert wurde über den Abriss bereits seit den 1990er Jahren. Fachleute (Architekten, Naturschützer) in der ganzen Tschechischen Republik sowie die breite Öffentlichkeit waren über den Abriss sehr erfreut.

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Projekttitel: Musik-Kreativ Meile
Projektträger: Marktgemeinde Bisamberg
Ort der Umsetzung: Marktgemeinde Bisamberg
Einwohnerzahl: 4.230

Beschreibung des Projekts:

Ein Gehweg am „Wudernitzgraben“ zwischen der Franz Weymann-Gasse und der Hauptstraße wurde umgestaltet. Verschiedene bespiel- und begreifbare Kunstwerke sind am Wegesrand aufgestellt (z.B. eine „Musikdusche“, die verschiedene Musikwünsche erfüllt oder eine überdimensional große Flöte). Auf der anderen Seite des Weges wiederum befinden sich ein paar Senioren-Turngeräte mit Anleitungen (Crosstrainer, Balanciergeräte), die in der wärmeren Jahreszeit vor allem die ältere Generation zur Bewegung anregen sollen und Teil des „Seniorenparcours“ sind. Dazwischen finden sich noch Bänke, die zum Verweilen und Kommunizieren einladen sollen.

Quantität und Qualität der BürgerInnenbeteiligung:

Die AkteurInnen der Gemeinde21 waren maßgeblich an diesem Projekt beteiligt. Die Einbeziehung einer heimischen Künstlerin und die gelungene Kombination der Musik-Kreativ Meile mit Generationen-Turn-Geräten macht das Projekt zu einem guten Beispiel für BürgerInnenbeteiligung.

Auswirkungen auf die Lebensqualität im Ort:

Das Projekt wertet das Zusammenleben im Ort auf, ein gemeinsamer Ort des Wohlfühlens und der Kreativität ist entstanden, alle Generationen fühlen sich dadurch angesprochen.

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Projekttitel: Dorfplatz
Projektträger: Gemeinde Ernsthofen
Ort der Umsetzung: Gemeinde Ernsthofen
Einwohnerzahl: 2.192

Beschreibung des Projekts:

Das Ortszentrum von Ernsthofen, mit dem Kirchen- und Schulplatz, konnte neu gestaltet werden. Der Ideenfindung mit dem Architektenteam Poppe-Prehal ist eine breite Diskussion über die künftige Funktionalität der beiden Plätze und ihrer Möglichkeit zur Belebung des Zentrums vorausgegangen. Wesentliche Parameter waren dabei die nachhaltige Belebung und die gute „Bespielbarkeit“ des Platzes, eine temporäre und partielle Überdachung, die Verbindung und Erreichbarkeit zum bzw. vom Bahnhof, die Einbeziehung von Parkplätzen im Umfeld sowie die Verkehrssicherheit insbesondere auch für Schüler und die Einbindung des angrenzenden Freiraums.

Quantität und Qualität der BürgerInnenbeteiligung:

Durch Die Einbindung der BürgerInnen in die Planung wurde ein breiter Konsens geschaffen, die BürgerInnen konnten ihre Ideen einbringen und finden sich daher jetzt im fertigen Ortsplatz auch wieder – es ist ein „Wohnzimmer“ entstanden.

Auswirkungen auf die Lebensqualität im Ort:

Mit der Neugestaltung des Ortsplatzes und der Errichtung eines betreubaren Wohnens im Zentrum setzte die Gemeinde Ernsthofen erste Schritte zur Belebung des Zentrums.
Zahlreiche Veranstaltungen beleben den neuen Ortsplatz, jetzt, da er dafür geeignet ist, wird er auch intensiv genützt, alle Gruppen finden das für sie am besten geeignete Umfeld vor.

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